Vor vier Wochen dachten viele, dass das Thema Anifer Golfplatz nun der Geschichte angehört und damit alle Diskussionen dazu vom Tisch wären. Laut gestrigen Medienberichten scheint dies nun nicht so zu sein. Der ORF titelt auf seiner Homepage: „Streit um Golfplatz nimmt kein Ende“.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass es durch die Entscheidung der Eigentümerfamilien, eine außerordentliche Revision anzustrengen, in Anif wirklich zu einem Streit kommen wird.
Das Bundesverwaltungsgericht hat in seinem Erkenntnis vom 14.4.2015 klar zum Ausdruck gebracht, dass die Abweisung des Antrags auf Errichtung und Betrieb des Vorhabens „Golfplatz Anif“ durch die Salzburger Landesregierung vom 16.10.2014 zu Recht erfolgt ist. Das Bundesverwaltungsgericht erläutert darin sehr ausführlich, warum die Abweisung zu Recht erfolgt ist. Dabei sind vor allem zwei Punkte entscheidend:
1.Erhaltung des Waldes, insbesondere vor dem Hintergrund des extrem niedrigen Waldanteils in der Gemeinde Anif und der Funktion des Waldes als Erholungsraum für die Aniferinnen und Anifer.
2. Wirtschaftliche bzw. touristische Auswirkung des Golfplatzes: Hier sieht das Bundesverwaltungsgericht eher geringe Auswirkungen, da laut Gutachten in der Region um Anif bereits eine überdurchschnittlich hohe Golfplatzdichte zu beobachten sei, was wiederum bereits mit der nachweislichen Unterauslastung einiger Golfplätze im Salzburger Raum verbunden sei.
Mir persönlich ist der Erhalt unserer bäuerlichen Kulturlandschaft besonders wichtig. Den Freizeit- und Erholungswert des Waldes, der Wald- und Feldwege stufe ich persönlich besonders hoch ein, sei es beim Spazierengehen, beim Laufen oder Nordic Walken oder auch mit dem Fahrrad. Natürlich soll auch den Golfern die Möglichkeit gegeben werden, ihren Sport auszuüben. Ich bin überzeugt dass es dafür ganz in unserer Nähe hervorragende Möglichkeiten gibt.
Jeder, der den wunderbaren Spazierweg beginnend ab Mühlei-Kreuzung, Fußgängerübergang Alpenstraße bis zum Waldbad schon einmal gegangen ist, wird die Schönheit dieses Landschaftsteils (wie man auf dem obigen Foto sehen kann) bestätigen können. Diejenigen, die diesen wunderschönen Teil von unserem Anif noch nicht kennen oder nicht mehr so gut in Erinnerung haben, lade ich dazu ein, sich persönlich bei einem Spaziergang ein aktuelles Bild zu machen.